Page 9 - Jerusalem Lyrikbuch
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Jerusalem to go (1)
Streif ich durch deine sandrötlichen Gassen,
du altehrwürd´ge ewig junge Stadt,
die Unaussprechliches gesehen hat,
spür ich, dich möchte niemals ich verlassen
Hier atmen Kind und Greis in deinem Lichte,
hier kreuzen sich die Wege der Nationen,
die allesamt in deinem Schatten wohnen,
hier schlummert das Geheimnis der Geschichte.
Und doch: Noch ist dein Glück nur wie geliehen,
mit Wehen sehnst du dich nach jener Zeit,
da alles Stückwerk endet, alles Leid,
und jubelnd wir zu gold´nen Gassen ziehen.
Renata Ullmann
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